freudeautor, freudebuchautor, lyrikfreude, dichterfreude

KUNST GOETHE KÜNSTLER DICHTER

Lieblinge der Götter nennt Goethe die Künstler (Dichter). Sie sind die Lieblinge der Götter, denn sie zeichnet die vermehrte Fähigkeit aus, Glück zu erleben und Leiden zu empfinden. Freilich haben wir damit bloß eine Voraussetzung, dieses literarische Künstlertum. Goethe nennt es: Alles geben die Götter, die unendlichen, Ihren Lieblingen ganz, alle Freuden, die unendlichen, alle Schmerzen, die unendlichen, ganz. Die Meisterschaft bedarf, um sich manifestieren zu können, noch einer anderen Fähigkeit: Wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, ist es ihm, dem Poeten, gegeben, zu sagen, wie er leidet und was er leidet.
Gerade das, was ungebildeten Menschen (hier der Antihumanist) am Kunstwerk der Natur auffällt, das ist nicht Natur (von außen), sondern der Mensch (Natur von innen).
Erst hört man von Natur und Nachahmung derselben (man hat ein Auto statt ein Pferd oder man will fliegen wie ein Vogel und sogar zum Mond und weiter), dann soll es eine schöne Natur geben. Man soll wählen; doch wohl das Beste! Und woran soll man’s erkennen? (Also was, Pferd oder Auto?) Nach welcher Norm soll man wählen? Und wo ist denn die Norm? Doch wohl nicht auch in der Natur?

„Das Sagen des Denkens ist im Unterschied zum Wort der Dichtung bildlos. Und wo ein Bild zu sein scheint, ist es weder das Gedichtete einer Dichtung noch das Anschauliche eines­ »Sinnes«, sondern nur ein­ »Notanker« der gewagten, aber nicht geglückten Bildlosigkeit.“ Heidegger GA

Das Gesellen- oder Meisterstück kann nur durch göttliche Apparition zur Kunst erhoben werden. So wie eine Monstranz, nur durch göttliches Zutun zum Leibhaftigen wird. Dass nur ein Gott noch wissen kann, dass ein Anzug oder Schuh, auch noch hinter den bereits geschlossenen Nähten, noch sauber verarbeitet wurde. Dass selbst der beste Sänger, mit dem besten Lied beim Grand Prix weder gewinnen kann, noch dass er die himmlische Kunst erreichen kann, ohne dieses göttliche, das die Kunst heiligt.

Deutschland, so heißt die deutsche Sprache. Und wir müssen sprechen, um unsere Herkunft zu bezeugen. Wir müssen im Sprechen zeigen, woher wir kommen und wohin wir gehen.
Wir haben uns in der Kunst und mit der Kunst entwickelt. Wir haben ein besonderes Verständnis für Kunst entwickelt. Diese Frage, was ist Kunst, kann so nicht gestellt werden. Bei der Antwort Kunst ist, sagen wir bereits, dass wir einen Begriff von Kunst haben. Man kann kein neues Kunstverständnis entwickeln, denn man hat ja ein Verständnis von Kunst. Wenn wir sagen, dass etwas Kunst ist, so haben wir diesen Begriff für Kunst, wenn wir ein anderes Objekt als Kunst bezeichnen, bedienen wir uns demselben Verständnis von Kunst.

Es geht heute nicht darum, den Menschen zu züchten nach seinen Begabungen. Also den musischen Menschen zur Musik oder den kreativen Menschen zur Kunst. Der Mensch wird nach den Wünschen seiner Eltern geformt, unbeachtet seiner Fähigkeiten oder Eignungen.
Kunst ohne Grenzen. Kunst kennt keine Grenzen.
Kunstbegriff in alle Richtungen erweitert, bis er sich ganz abgeschafft.
Die Kühe schaffen auch nicht den Bauern ab. Sie müssen immer abliefern. Je mehr ihre Milch, ihr Fleisch gebraucht werden, um so leckerstes Essen bekommen sie.

Der Mensch nimmt sein Leben in die Hand.
Aber er hat sein Leben nicht in der Hand.
Er wählt, um sein Leben abzugeben.
(Wählt Politik und Religion)

Wenn jemand die Kunst ausweiten will auf das Politische, so hat dies sicher nichts mit Politik zu tun, was viele Politiker sich wünschen, oder mit dem Glauben, was viele Kleriker sich wünschen, sondern vielmehr mit der Polis, dem Volk, das der Ausgangspunkt und somit die Zukunft der Kunst bedeutet.

Beuys und der Humanismus, Sozialphilosophie und Anthroposophie auseinander gedacht. Die spezifische Definition seines „Kunstbegriffs“ ist die soziale Skulptur.

Lebensphilosophische Fragestellungen als auch im Hinblick auf die „Übersetzbarkeit“ von Philosophie und Kunst

Demokratie ist wie ein Sieb. Nichts verändert sich. Das Wasser und Schmutz fließen hindurch und zurückbleibt der Salat. Der Salat bedeutet die Freiheit, aber die Freiheit ist eng mit Kapital und Markt und Zwängen verknüpft. Aber was soll das alles ohne das Wasser? Die Frage ist doch, warum hält das Sieb nichts fest und warum nimmt man nicht einen Kessel? Die Freiheit der Wahl des Siebes nimmt uns die Möglichkeit einer Wahl, die wir bei einem Goldschürfteller hätten. Wir haben nicht die Wahl, uns Dinge herauszusuchen. Unsinn können wir nicht heraus sieben, weil er akzeptiert wird.

Kunst erkennen als Neo – Existenzialist
Malen ist kein Bild. Geist und Gehirn sind notwendig. Was wir mit dem Bild machen, ist etwas anderes als das Bild. Wenn ich mich täusche, ändert es nichts an den Gegenständen. Wenn ich meine, ein VW wäre ein Mercedes, ändert sich nichts am Fahrzeug. Also, wenn ich meine, ein Picasso Gemälde sei ein Rubensbild, ändert das nichts am Gemälde.

Umgekehrt für einen selber, der Künstler hält sich selbst für einen guten Maler, tritt aber doch bei jeder Ausstellung, in jeder Galerie auf. Alle klatschen und glaubt, sie fänden seine Kunst gut. Er kann aber nicht malen, er gebraucht nicht einmal richtig die Farben. Die Art und Weise, wie er über sich nachdenkt, bestimmt, wer er ist. Die Natur verändert sich nicht, wenn wir falsch denken, aber wir verändern uns, wenn wir falsch denken.

Die Kunst ist in ihrer Sprache, so wie das Sprechen, schweigend. Man erkennt nicht, wohin der Weg der Kunst geht, wo das eigentliche der Kunst liegt, noch was die moderne Kunst eigentlich sucht.

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3 Antworten zu „KUNST GOETHE KÜNSTLER DICHTER”.

  1. Lieblinge der Götter nennt Goethe die Künstler (Dichter). Sie sind die Lieblinge der Götter, denn sie zeichnet die vermehrte Fähigkeit aus, Glück zu erleben und Leiden zu empfinden. Freilich haben wir damit bloß eine Voraussetzung, dieses literarische Künstlertum. Goethe nennt es: Alles geben die Götter, die unendlichen, Ihren Lieblingen ganz, alle Freuden, die unendlichen, alle Schmerzen, die unendlichen, ganz. Die Meisterschaft bedarf, um sich manifestieren zu können, noch einer anderen Fähigkeit: Wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, ist es ihm, dem Poeten, gegeben, zu sagen, wie er leidet und was er leidet.
    Gerade das, was ungebildeten Menschen (hier der Antihumanist) am Kunstwerk der Natur auffällt, das ist nicht Natur (von außen), sondern der Mensch (Natur von innen).
    Erst hört man von Natur und Nachahmung derselben (man hat ein Auto statt ein Pferd oder man will fliegen wie ein Vogel und sogar zum Mond und weiter), dann soll es eine schöne Natur geben. Man soll wählen; doch wohl das Beste! Und woran soll man’s erkennen? (Also was, Pferd oder Auto?) Nach welcher Norm soll man wählen? Und wo ist denn die Norm? Doch wohl nicht auch in der Natur?

    „Das Sagen des Denkens ist im Unterschied zum Wort der Dichtung bildlos. Und wo ein Bild zu sein scheint, ist es weder das Gedichtete einer Dichtung noch das Anschauliche eines­ »Sinnes«, sondern nur ein­ »Notanker« der gewagten, aber nicht geglückten Bildlosigkeit.“ Heidegger GA

    Das Gesellen- oder Meisterstück kann nur durch göttliche Apparition zur Kunst erhoben werden. So wie eine Monstranz, nur durch göttliches Zutun zum Leibhaftigen wird. Dass nur ein Gott noch wissen kann, dass ein Anzug oder Schuh, auch noch hinter den bereits geschlossenen Nähten, noch sauber verarbeitet wurde. Dass selbst der beste Sänger, mit dem besten Lied beim Grand Prix weder gewinnen kann, noch dass er die himmlische Kunst erreichen kann, ohne dieses göttliche, das die Kunst heiligt.

    Deutschland, so heißt die deutsche Sprache. Und wir müssen sprechen, um unsere Herkunft zu bezeugen. Wir müssen im Sprechen zeigen, woher wir kommen und wohin wir gehen.
    Wir haben uns in der Kunst und mit der Kunst entwickelt. Wir haben ein besonderes Verständnis für Kunst entwickelt. Diese Frage, was ist Kunst, kann so nicht gestellt werden. Bei der Antwort Kunst ist, sagen wir bereits, dass wir einen Begriff von Kunst haben. Man kann kein neues Kunstverständnis entwickeln, denn man hat ja ein Verständnis von Kunst. Wenn wir sagen, dass etwas Kunst ist, so haben wir diesen Begriff für Kunst, wenn wir ein anderes Objekt als Kunst bezeichnen, bedienen wir uns demselben Verständnis von Kunst.

    Es geht heute nicht darum, den Menschen zu züchten nach seinen Begabungen. Also den musischen Menschen zur Musik oder den kreativen Menschen zur Kunst. Der Mensch wird nach den Wünschen seiner Eltern geformt, unbeachtet seiner Fähigkeiten oder Eignungen.
    Kunst ohne Grenzen. Kunst kennt keine Grenzen.
    Kunstbegriff in alle Richtungen erweitert, bis er sich ganz abgeschafft.
    Die Kühe schaffen auch nicht den Bauern ab. Sie müssen immer abliefern. Je mehr ihre Milch, ihr Fleisch gebraucht werden, um so leckerstes Essen bekommen sie.

    Der Mensch nimmt sein Leben in die Hand.
    Aber er hat sein Leben nicht in der Hand.
    Er wählt, um sein Leben abzugeben.
    (Wählt Politik und Religion)

    Wenn jemand die Kunst ausweiten will auf das Politische, so hat dies sicher nichts mit Politik zu tun, was viele Politiker sich wünschen, oder mit dem Glauben, was viele Kleriker sich wünschen, sondern vielmehr mit der Polis, dem Volk, das der Ausgangspunkt und somit die Zukunft der Kunst bedeutet.

    Beuys und der Humanismus, Sozialphilosophie und Anthroposophie auseinander gedacht. Die spezifische Definition seines „Kunstbegriffs“ ist die soziale Skulptur.

    Lebensphilosophische Fragestellungen als auch im Hinblick auf die „Übersetzbarkeit“ von Philosophie und Kunst

    Demokratie ist wie ein Sieb. Nichts verändert sich. Das Wasser und Schmutz fließen hindurch und zurückbleibt der Salat. Der Salat bedeutet die Freiheit, aber die Freiheit ist eng mit Kapital und Markt und Zwängen verknüpft. Aber was soll das alles ohne das Wasser? Die Frage ist doch, warum hält das Sieb nichts fest und warum nimmt man nicht einen Kessel? Die Freiheit der Wahl des Siebes nimmt uns die Möglichkeit einer Wahl, die wir bei einem Goldschürfteller hätten. Wir haben nicht die Wahl, uns Dinge herauszusuchen. Unsinn können wir nicht heraus sieben, weil er akzeptiert wird.

    Kunst erkennen als Neo – Existenzialist
    Malen ist kein Bild. Geist und Gehirn sind notwendig. Was wir mit dem Bild machen, ist etwas anderes als das Bild. Wenn ich mich täusche, ändert es nichts an den Gegenständen. Wenn ich meine, ein VW wäre ein Mercedes, ändert sich nichts am Fahrzeug. Also, wenn ich meine, ein Picasso Gemälde sei ein Rubensbild, ändert das nichts am Gemälde.

    Umgekehrt für einen selber, der Künstler hält sich selbst für einen guten Maler, tritt aber doch bei jeder Ausstellung, in jeder Galerie auf. Alle klatschen und glaubt, sie fänden seine Kunst gut. Er kann aber nicht malen, er gebraucht nicht einmal richtig die Farben. Die Art und Weise, wie er über sich nachdenkt, bestimmt, wer er ist. Die Natur verändert sich nicht, wenn wir falsch denken, aber wir verändern uns, wenn wir falsch denken.

    Die Kunst ist in ihrer Sprache, so wie das Sprechen, schweigend. Man erkennt nicht, wohin der Weg der Kunst geht, wo das eigentliche der Kunst liegt, noch was die moderne Kunst eigentlich sucht.

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  2. When a poem makes sense
    And meaning has meaning
    Then a poem also has a meaning.

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